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Olga in Masuren, ca. 1942 |
Ich stelle mir schon sehr lange vor, wieeine elf köpfige Familie in so einem kleinen Haus leben konnten,denn es lebte, nachdem die Großeltern verstorben waren, auch noch Onkel Gustaf, deiner Omas Bruder bei uns. Ja, ja, ja, das ist mein Geburtshaus, nun haben sie es endlich schön gemacht, neues Dach und einen neuen Anstrich.
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2012 Hof Urbanowicz auf ehemaligem Hof Bylda |
Ich habe eure Berichte sehr offt gelesen, ich sehe mich Knirps, mit meinen grossen Geschwistern im Garten vor dem Wohnzimmerfenster liegen und unsere Mutter spielte auf ihrem Harmonium bei offenem Fenster. Offt waren Marta und Liesbeth dabei.
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vor 1945: Frieda Gorski (verwitwete Sczech, geb. von Schwydersky) und Amalie Bylda |
DerTeich hinter dem Stall ist auch grösser geworden und der Stall um die Hälfte kleiner. Was hatten wir Kinder für einen Spass auf dem Teich,vor allem im Winter, ich habe noch eine empfintliche Narbe an meinem linken Fussballen, bin im Teich in eine Scherbe gereten.
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1980 Hof Urbanowicz auf ehemaligem Hof Bylda (Foto vermutlich von Franz Bylda) |
Sehr, sehr viel später ist Tante Olga dann mit Ehemann Heinz mit einem eigenen Schiff um die Welt gefahren. Das Stadt Magazin Castrop-Rauxel Hagen Iserlohn Lünen Witten berichtet:
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Heinz und Olga auf großer Fahrt |
Weiße Sandstrände eingerahmt von grünen Palmenwäldern,
flammende Sonnenuntergänge, das Rauschen der Wellen und immer wieder
Wasser, so weit das Auge reicht: Die Lüner Olga und Heinz Kohlberg haben
ihren großen Traum von der Freiheit gelebt! Doch auf ihrer zwei
Jahrzehnte währenden Weltreise lernten sie auch die Schattenseiten des
Lebens auf den sieben Weltmeeren kennen.
Von der großen weiten Welt hatten ›Oli und Heinz‹ schon lange geträumt.
Doch es vergingen noch zehn Jahre, bis das abenteuerlustige Ehepaar
tatsächlich in See stechen konnte: Zunächst musste ihre 14 m Stahl-yacht
in Eigenarbeit fertiggestellt werden. 1991 war es dann endlich so weit:
Die ›Tosimoh‹ (der Name leitet sich ab aus den Vornamen der
Familienmitglieder: Thomas, Simone, Olga und Heinz) hielt Kurs auf
nördliche Gefilde. Dänemark, Schweden und Norwegen standen auf dem
Programm. Dann ging es durch den Nord-Ostseekanal und die Biscaya ins
Mittelmeer bis nach Gibraltar, von wo aus die beiden über den großen
Teich in die Karibik segeln wollten. »Doch als wir die vielen Yachten
sahen, die alle dasselbe vorhatten, verging uns die Lust.« Kurzerhand
machte das Ehepaar kehrt und segelte zurück durchs Mittelmeer ins Rote
Meer.
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Guraidhoo, eine zu den Malediven gehörige malerische Fischerinsel |
In stockfinsterer Nacht passierte es: »Wir wurden von einem
plötzlichen Ruck geweckt!« Die Tosimoh war, vermutlich durch eine starke
Strömung, auf ein Riff getrieben. Olga und Heinz erinnern sich noch
genau: »Wir waren manövrierunfähig und befanden uns mitten in einem
gefährlichen Korallenkessel.« In mehrstündiger Schwerstarbeit gelang es
dem Skipper und seiner Frau, mit Hilfe von vier Ankern und einem
Beiboot, das Schiff in tiefere Gewässer zu bewegen. Doch was nun? Motor
und Ruder hatten den Geist aufgegeben, Hilfe war nicht in Sicht. »In
zehn Tauchgängen habe ich das 3,5 Zentner schwere Ruder demontiert und
an Bord geschafft«, erzählt Heinz. Der gelernte Stahlmeister fertigte
ein Notruder aus einem Bodenbrett. Dieses Unterfangen dauerte fünf Tage.
Dann mussten die schicksalsgeprüften Segler noch warten, bis der Wind
günstig stand, damit die Reise ohne Motor durch die Korallenriffe
fortgesetzt werden konnte. Über Amateurfunk hatten sie erfahren, dass
der nächste Hafen für die Reparatur in ›Jeddah‹ lag. Aber hier wartete
schon das nächste Problem: Die Stadt Jeddah befindet sich im streng
muslimischen Saudi-Arabien, welches für Touristen verschlossen ist.
Die beiden Weltreisenden erlebten einen regelrechten Kulturschock. »Wir
wurden ständig überwacht, duften das Schiff zunächst nicht verlassen.«
Für die Zeit der Reparatur stellte ihnen der deutsche Konsul immerhin
ein Haus zur Verfügung. Doch besonders Olga konnte sich an die fremde
Lebensweise nur schwer gewöhnen: »Zu jeder Zeit musste ich neben einer
Kopfbedeckung auch eine traditionelle Abaya tragen. Auf der Baustelle
durfte ich mich nicht blicken lassen, denn hier arbeiteten ja Männer.
Und wenn ich in die Bank, zum Einkaufen oder ins Internet-Café gehen
wollte, durfte ich als Frau nur die gesonderten Bereiche betreten.«
Beide waren erleichtert, als der Törn durchs Rote Meer fortgesetzt
werden konnte.
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Pittureske Felsformationen in Thailand |
Doch das nächste ›Abenteuer‹ ließ nicht lange auf sich warten. Um
das piratenverseuchte Gebiet im Golf von Aden zu durchqueren, hatten
sich die Lüner mit drei weiteren Booten zusammengetan. »Ursprünglich
wollten wir offiziellen Geleitschutz anfordern. Die Antwort des
Hafenmeisters: ›Ich gebe euch gerne ein paar Männer, kann aber nicht
garantieren, dass die nicht auch versuchen, euch auszurauben!‹« In einer
Nacht- und Nebelaktion schlichen sich die vier Yachten von dannen –
vergeblich: »An einer berüchtigten Stelle, 230 Seemeilen südöstlich von
Aden, sahen wir plötzlich zwei Speedboote mit hoher Bugwelle auf uns
zurasen.« Die Segler hielten sich dicht zusammen, gaben mit
Signalpistolen Warnschüsse ab und sendeten einen internationalen Notruf
ab. »Es war noch gar nichts passiert, da hatte man unsere Kinder in
Deutschland schon informiert, dass wir von Piraten angegriffen wurden.«
Zum Glück gelang es den Besatzungen, die Seeräuber in die Flucht zu
schlagen – so dachten sie jedenfalls. Am Horizont näherte sich nun ein
größeres weißes Motorboot aus Richtung Aden. »Plötzlich waren die
Speedboote wieder da, sammelten sich um das ›Mutterschiff‹ und starteten
einen zweiten Angriff. Nur mit vereinten Kräften – Schusswechsel fanden
statt und Leuchtraketen wurden abgeschossen – gelang es uns, die
Angreifer abzuwehren.«
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Die Tosimoh im Sonnenuntergang |
Ein ›kleiner‹ Schreck fuhr den Deutschen an der Küste Omans in die
Glieder, als sie ein Motorboot mit vermummten Gestalten sichteten, das
direkt auf sie zuhielt. »Nach dem letzten Zwischenfall vermuteten wir
das Schlimmste und gaben Gas.« Was Olga und Heinz nicht wussten: Sohn
Thomas hatte von Deutschland aus alle Hebel in Bewegung gesetzt, um
seinen Eltern zu helfen, und das Motorboot brachte den ersehnten
Militärschutz, der die Deutschen sicher zum Hafen geleiten sollte. In
Mukalla im angrenzenden Jemen wollten sie sich für die anstehende Etappe
über den indischen Ozean rüsten, die je nach Wetterlage Wochen, aber
auch Monate dauern konnte. »Wir hatten uns so richtig ›vollgebunkert‹
und wollten gerade ablegen, als sich von allen Seiten Fischer in
Einbaumbooten näherten. Zuerst dachten wir, dass man uns wieder
ausrauben will. Aber schnell wurde klar: Diese Menschen hatten einfach
nur Hunger.« Kurzerhand hieften Olga und Heinz einen Großteil ihrer
Lebensmittel in Plastiksäcken über Bord. »Beim Wegsegeln konnten wir
noch sehen, wir sich die Fischer in der Ferne über ihr ›Festmahl‹
hermachten.«
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20 Jahre um die Welt |
Im Indischen Ozean begann der angenehme Teil der Reise – und zwar
der mit den Palmen, den Sandstränden und den Sonnenuntergängen. Das
Seglerpaar besuchte die Seychellen und die Komoren, Madagaskar, Kenia,
Tansania, Sansibar, die Malediven und viele andere ›Traumziele‹,
schlemmte Palmenherzen und Kokoskrabben, beobachtete Wale und
Riesenmantas, erlebte paradiesische Zustände, aber leider auch bittere
Armut. »Chagos erschien uns wie das letzte Paradies überhaupt, hier
verbrachten wir drei Monate, mit Fisch satt und traumhaften
Tauchgängen.« Im Dezember nahmen Kohlbergs Kurs auf Malaysia. Auf der
Insel Langkawi wollten sie in Ruhe das Weihnachtsfest verbringen. Doch
das Schicksal meinte es anders: Am 26.12.2004 rollte der schlimmste
Tsunami in der Geschichte über Südostasien, den indischen Ozean und Sri
Lanka hinweg. Die beiden Marinas auf Langkawi wurden vollständig
zerstört, viele Yachten sanken. »Unser Stahlschiff hat uns das Leben
gerettet. Wir hatten riesiges Glück im Unglück!«
Die Tosimoh, wenngleich schwer beschädigt, konnte in Thailand
wiederhergestellt werden. Von dort segelte das Paar noch nach Sri Lanka,
ehe es die lange Heimreise antrat. Im Frühjahr 2009 erreichten
Kohlbergs die Türkei, wo das von den Winden gebeutelte Schiff nun schon
seit einem Jahr friedlich im Hafen liegt. Und ›Oli und Heinz‹? »Für
große Segeltörns fehlt uns nach zwanzig Jahren voller Abenteuer die
Kraft. Gerne besuchen wir aber unser Boot in der Türkei. Leider dürfen
wir immer nur drei Monate bleiben, bevor unser Visum abläuft. Dann
fliegen wir zurück nach Brambauer und die Tosimoh bleibt, wo es ihr am
besten gefällt: in warmen Gewässern.«
Auch
Bobby Schenk berichtet auf seiner Homepage von Olga und Heinz:
Weinkelterei
auf der TOSIMOH(11)
Eine
abenteuerliche 16-Jahres-Reise und fünf Liter Reiswein
Skipper
Heinz und Bordfrau Oli begannen vor 25 Jahren von der Großen Reise zu träumen.
Ihre hübsche 14 m Stahlyacht TOSIMOH bauten sie eigenhändig in 10
Jahren harter Arbeit.
1991 hatten sie es endlich geschafft und
starteten ihre lang ersehnte Reise in nördliche Gefilde nach Dänemark,
Schweden und Norwegen, bis es sie weiter in den Süden durch den Engl. Kanal und
die Biscaya ins Mittelmeer zog, um sich von Gibraltar bis Zypern gründlich
umzuschauen. Dann lockte die Karibik und auf gings zurück nach Gibraltar um von
dort über den Atlantik zu segeln.
Doch was sie plötzlich da entdeckten, die Menge
von Fahrtenyachten, die schon allein mit der Ralley über den grossen Teich
wollten und mindestens genauso viele, die in eigner Verantwortung ihre Abenteuer
auf dem Trip über den Ozean Richtung Westen vorbereiteten. Da verging Oli und
Heinz die Lust. Nein, so hatten sich die beiden Dortmunder ein Leben auf den Sieben
Weltmeeren nicht vorgestellt. Sie drehten enttäuscht um und segelten zurück
durchs "Med" ins Rote Meer.
Als sie mühsam die Hälfte der Reise hinter sich
hatten, passierte es. In stockdunkler Nacht, als vermutlich durch eine starke
Strömung der Anker rutschte, lief die TOSIMOH auf ein Riff. Es war so
finster, dass sie nicht wussten in welche Richtung sie mit dem inzwischen
angeworfenen Motor die Yacht ins freie Wasser ziehen sollten, bis auch noch zu
allem Übel der Motor seinen Geist aufgab. Am frühen Morgen entdeckten sie das
Desaster, die Welle und das Ruder waren verbogen, sie saßen auf einem Riff,
waren manövrierunfähig und keine Menschenseele weit und breit. Eine schier
aussichtslose Situation! Heinz liess das Dinghi zu Wasser und brachte einen
zweiten Anker aus und konnte sich so allmählich, indem er das Manöver mehrmals
wiederholte auf einen sicheren Ankerplatz verholen. Jetzt kam dem Stahlmeister
sein Beruf zu Gute und er fertigte aus einem Bodenbrett aus Alu ein Notruder an.
Oli hatte inzwischen einen Notruf abgegeben um rauszufinden, wo der nächste
geeignete Hafen für die notwendigen Reparaturen sei. Eine Stimme mischte sich
in den Funkverkehr und rief nur ein Wort "Jeddah" .Man hat nie
erfahren, wer den geeigneten Platz ausgesucht hat. Allerdings liegt Jeddah in
Saudi-Arabien, einem Land, das für Touristen und Yachten verschlossen ist.
Die
Segelei im Roten Meer ist wegen der widrigen Winde, der kurzen, steilen Welle,
dem Schiffsverkehr und der Suche nach Ankerplätzen in dieser riffverseuchten
Gegend ohnehin nicht gerade einfach und das auch noch ohne Maschine. Aber
irgendwie schafften es die beiden in die Nähe von Jeddah zu kommen. Die
dortigen Behörden, von dem Notfall benachrichtigt, waren sehr freundlich und
hilfsbereit. Sie schleppten die TOSIMOH in den Hafen, wo diese in 3
Wochen repariert werden konnte. Oli musste unter Deck bleiben und auch Heinz
durfte das Schiff nicht verlassen. Solange, wie das Schiff an Land stand, musste
das Ehepaar ausziehen und wurde vom deutschen Konsul aufgenommen. Nachdem die
Reparatur zufriedenstellend erledigt war, konnte der Törn durchs Rote Meer
fortgesetzt werden.
Doch nicht genug der Probleme, das nächste
wartete schon im Indik. An der berühmt, berüchtigten Stelle im Golf von Aden
zwischen 46 Grad E und 49 Grad E, 230 sm südöstlich von Aden warteten schon
die Piraten. Bald war die TOSIMOH von Speedbooten umzingelt.
Glücklicherweise fuhren sie im Konvoy mit zwei weiteren Yachten, die mutig
sofort zu Hilfe eilten. Die Seglerinnen hatten
sich als Männer verkleidet, um die Angreifer zu beeindrucken. Es wurde ein Notruf
abgegeben. Schusswechsel fanden statt und Leuchtraketen wurden abgeschossen. Als plötzlich ein
größeres Motorboot erschien, atmeten die
Segler auf und wähnten sich gerettet. Doch das Motorboot entpuppte sich als
Mutterschiff der Piraten. Als die Yachties über Funk die Nachricht erhielten,
dass zwei Schiffe aus der Berufsschifffahrt auf dem Weg waren, um ihnen zu Hilfe zu
eilen und die drei Yachten sich weiterhin vehement verteidigten, drehten die
Piraten ab und suchten das Weite.
Der nächste Schreck fuhr Oli und Heinz in die
Glieder, als sie auf die Küste Omans zufuhren. Plötzlich näherte sich ein
Motorboot mit mehreren vermummten Gestallten an Bord und nahm Kurs auf die TOSIMOH.
Doch bald konnten Oli und Heinz aufatmen, als sich herausstellte, dass es sich
bei der Besatzung des Motorbootes um Polizeischutz handelte, den man für sie
aus dem Hafen Mukalla geschickt hatte und der sie sicher auf einen Liegeplatz
begleitete.
Dann folgte eine vergnügliche Zeit für das
deutsche Seglerpaar. Sie tummelten sich im Indik, besuchten die Seyschellen,
Komoren, Kenia, Tansania, Chagos und die Malediven bis sie in die kleine
hübsche Marina nach Telaga auf Langkawi/Malaysia kamen um hier in aller Ruhe
das Weihnachtsfest zu verbringen.
So
dachten sie, doch das Schicksal hatte sich bereits eine andere Bösartigkeit
ausgedacht. Es war der 26. Dezember 2004 als eine der schlimmsten Katastrophen
in der Weltgeschichte über Südostasien, einige Inseln im Indischen Ozean und
Sri Lanka hereinbrach und sich der Tsunami mit einer bisher nie gekannten
Zerstörungswut einen Weg durch die schmale Malacca-Strasse suchte und die
beiden Marinas Rebak und Telaga Park auf der Insel Langkawi/Malaysien total zerstörte. Jeder, der etwas von der
Seefahrt versteht, hätte Kopf und Kragen gewettet, dass niemals eine Welle in
diese überaus geschützten, sicheren Marinas eindringen könnte. Es war auch
nicht die Welle, es war die Strömung, die in Sekundenschnelle die großen
schweren Pfähle, sowie die Stege rausriss und mitsamt den Yachten durchwirbelte
wie in einer Waschmaschine. Die TOSIMOH
wurde
mit dem ganzen Durcheinander durch die Einfahrt den schmalen Kanal nur Zentimeter
an den Felsen
und Untiefen vorbei in die Bucht gespült und anschließend wieder zurück. Oli
und Heinz waren sofort an Deck gesprungen und ehe sie Zeit hatten, darüber
nachzudenken, gab es alle Händevoll zu tun, andere Schiffe und alles was an
Gerümpel rumschwamm wegzudrücken. Oli warf sich todesmutig einem Bugspriet
entgegen, der drohte das Fenster einzudrücken und im gleichen Moment musste sie
sich vor Stegtrümmern schützen, die über das Schiff flogen. Heinz hatte
gleich mehrere Aufgaben, nicht nur von einer Seite auf die andere zu springen um
seine schöne Yacht vor Schäden zu bewahren, viel mehr sorgte er sich um Oli,
die er versuchte in die Kajüte zu drängen, weil sie sich immer wieder
engagiert in gefährliche Situationen begab um ihr Schiff zu retten. Als der
Spuck vorüber war, glich die Marina einem Trümmerhaufen. Die TOSIMOH
war
schwer beschädigt.
Sie wurde in Thailand in über 1 Jahr
wiederhergestellt und sieht heute aus wie neu. Allerdings: Der Skipper hatte sich über einige
Handwerker und ihre Arbeitsweise so aufgeregt, dass er mit einem Herzinfarkt ins
Krankenhaus gebracht werden mußte. Glücklicherweise lieferten die Doktores eine
bessere Arbeit ab, sodass Heinz heute wieder genesen ist.
Obwohl vom Gott der Meere schwer gebeutelt, lässt
sich das tapfere Ehepaar nicht entmutigen, ist immer gut gelaunt und
sieht positiv weiteren Segeltörns entgegen.
Aber
jetzt zurück zum Rezept für ein besseres, vor allem fröhlicheres Leben.
Dieses erhielt Oli von Chris, SY HARMONY, 2004
im Indischen Ozean, und zwar auf dem Salomon Atoll des Chagos Archipels.
Im Chagos Archipel treffen sich nämlich die
Yachties, kommend von Südafrika oder Südostasien um einige Monate auf den
unbewohnten Inseln zu verbringen. Versorgung gibt es dort keine, so hilft man
sich gegenseitig. Der ein ist Fachmann für Maschinen, der andere Spezialist für
Computer. Die geschickten Angler bringen Fische für das gemeinsame Essen,
während die Damen leckeres Brot backen und neue SalatKreationen aus noch
vorhandenen Konserven zaubern.
Einfallsreichtum und Erfindergeist ist gefragt,
so regte Chris Oli zur Weinzubereitung an, denn Wein ist in Südostasien, wo die
meisten Yachten, die Chagos anlaufen, herkommen, nahezu unerschwinglich:
Zutaten
1kg Zucker
1/2 l Reis
1/4 l Rosinen
1 El Hefe
1 Tasse Tee (1 Teebeutel auf 1 Tasse)
Wasser
Zubereitung
Zucker in heissem Wasser lösen.
Anschließend mit kaltem Wasser auffüllen. Wenn die Flüssigkeit abgekühlt
ist, Reis, Rosinen, Tee und Hefe zugeben. Den Ansatz täglich häufig umrühren.
Wenn keine Blasen mehr aufsteigen, ca. nach 6 -8 Tagen (je nach Temperatur) in
geschlossene Behälter umfüllen. Weitere 6 - 8 Tage stehen lassen und in
Flaschen abfüllen. Häufig setzt sich dann trotzdem eine weisse Substanz am
Boden ab. Dann muss nochmals umgefüllt werden.
Alle zur Weinbereitung benötigten Gefäße
müssen peinlichst gesäubert sein.
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